Bisher 11.500 getötete Kinder: «Kollateralschäden» in Fortsetzung?
«Menschliche Schutzschilde»
In einem erschütternden Artikel legt der israelische Journalist und Mitherausgeber der Zeitschrift «Haaretz», Gideon Levy, die grausame Realität des Krieges in Gaza offen: Tausende von Kindern, deren Leben durch die israelischen Streitkräfte ausgelöscht wurden. Mit dem Verweis auf eine lange Liste junger Opfer fordert er die Welt auf, nicht länger wegzusehen.
von Redaktion/Gideon Levy | 4. Februar 2024
Gideon Levy, ein renommierter Journalist, hat in einem Artikel in «Haaretz» das Schicksal von Kindern in Gaza beschrieben. Er beginnt mit einer aufwühlenden Aufzählung: «Zweihundertsechzig Namen von Babys, die 0 Jahre alt waren.» Levy führt aus, dass diese Kinder nie ihren ersten Geburtstag feiern konnten und listet einige ihrer Namen auf, wie Abdul Jawad Hussu und Zeyn al-Jarusha, um nur einige zu nennen. Er stellt die Frage, welche Träume ihre Eltern wohl für sie gehabt hätten.
Levy geht weiter und beschreibt, dass in den letzten vier Monaten 11.500 Kinder in Gaza von den israelischen Streitkräften getötet wurden. Diese erschütternde Zahl wird von ihm mit dem Bild eines Abspanns eines langen Films verglichen, hinterlegt mit einer traurigen Melodie. Er zitiert den Sender Al-Jazeera, der eine Liste mit Namen veröffentlichte, die die Hälfte der getöteten Kinder umfasst. Die Liste finden sie auch hier…
Die Tragödie, so Levy, geht über die getöteten Kinder hinaus. Er beschreibt die Überlebenden: Kinder, die den Tod ihrer Angehörigen miterlebt haben, Eltern, die ihre Babys begraben mussten, und Tausende von verkrüppelten Kindern. Die UNO berichtet, dass 10.000 Kinder in diesem Krieg beide Elternteile verloren haben.
Levy kritisiert scharf die israelische Propaganda und weist jegliche Versuche, diesen Horror zu rechtfertigen, zurück. Er fordert die Leser auf, sich die Babys vorzustellen, die in ihren Krippen starben, und die Kinder, die um ihr Leben liefen. Diese Bilder, so Levy, geschehen nur eine Autostunde von Tel Aviv entfernt, ohne dass in Israel darüber berichtet wird oder es eine öffentliche Debatte gibt.
Er kritisiert weiter die gängigen Ausreden Israels und betont, dass das Land sich nicht um das Leid der Palästinenser kümmert. Levy beschuldigt Israel, Generationen in Gaza auszulöschen und in einem Ausmass Kinder zu töten, das mit dem grausamsten aller Kriege vergleichbar ist. Er fragt, wie die Welt und das israelische Volk selbst zu einem solchen Massenmord an Kindern schweigen können.
Levy schließt mit der eindringlichen Feststellung, dass es unmöglich ist, zu diesem Thema zu schweigen. Er beschreibt, wie die Liste der getöteten Kinder in sieben Minuten vorgelesen werden kann – eine Zeitspanne, die genauso schnell vergeht wie das Leben dieser Kinder. Der Artikel endet mit einem Gefühl der Erschütterung, Scham und einer tiefen Besorgnis über das, was in Gaza geschieht.