
Der Schweizerische Gewerkschaftsbund zum Tag der Frau
Gleichstellung erfordert konkrete Fortschritte
Am 8. März steht der internationale Frauentag ganz im Zeichen des Kampfes für Gleichberechtigung und die Beseitigung der Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen. In der Schweiz finden dazu dezentrale Aktionen statt.
von PM SGB | 8. März 2024
Die Statistiken zeigen deutlich: Frauen verdienen im Durchschnitt immer noch 43 Prozent weniger als Männer. Diese geschlechtsspezifische Einkommensungleichheit in der Schweizer Wirtschaft ist alarmierend und muss schnellstmöglich abgebaut werden. Frauen arbeiten nach wie vor häufiger in Tieflohnbranchen als Männer. Die Hälfte aller Frauen in der Schweiz verdient weniger als 4200 Franken pro Monat. Um dies zu ändern, müssen wir konsequent gegen Lohndiskriminierung vorgehen und die Löhne in Berufen mit hohem Frauenanteil, wie Reinigung, Pflege oder Detailhandel, deutlich erhöhen.
Die niedrigen Löhne führen auch dazu, dass Frauen ein Drittel weniger Rente als Männer erhalten. Altersarmut betrifft heute vor allem Frauen. Die Einführung der 13. AHV-Rente ist daher ein wichtiger Erfolg für Frauen, da sie insbesondere für Menschen mit niedrigem Einkommen eine bezahlbare Verbesserung der Rente bringt. Insbesondere Erziehungs- und Betreuungsarbeit wird dabei berücksichtigt. In der zweiten Säule ist dies nicht der Fall.
Nach diesem Erfolg sind weitere konkrete Fortschritte notwendig, um die Gleichstellung endlich voranzubringen. Die Tatsache, dass Frauen immer noch die Hauptverantwortung für Betreuungs- und Pflegearbeit tragen, wirkt sich nach wie vor negativ auf ihre Existenzsicherung aus, obwohl es sich um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe handelt. Es ist daher dringend erforderlich, eine flächendeckende und bezahlbare Infrastruktur für die Kinderbetreuung zu schaffen. Betreuungsangebote für Erwachsene und Kinder sollten als öffentliche Dienstleistung organisiert und solidarisch über Steuern finanziert werden. Nur mit höheren Löhnen und guten Arbeitsbedingungen für das Personal kann ein qualitativ hochwertiges Betreuungsangebot gewährleistet werden. Darüber hinaus müssen Unternehmen für planbare und familienfreundliche Arbeitszeiten sorgen.
Nicht zuletzt ist es für Frauen entscheidend, dass die Pensionskassenreform abgelehnt wird. Diese würde die Situation vieler Menschen mit niedrigem Einkommen verschlechtern. Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) kämpft daher am 8. März und darüber hinaus gegen diese Reform.
An vielen Orten finden heute dezentrale öffentliche Aktionen, Standaktionen, Webinare und Betriebsbesuche statt, um auf diese gewerkschaftlichen Forderungen aufmerksam zu machen.